EK 26.11.2023
Unsere Gemeinde wurde bei der e5-Gemeindekonferenz für die heuer umgesetzten Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz ausgezeichnet und mit 2 e`s belohnt.
Von selber wird's ned besser
Den Bodenfraß (ab)wählen ist ein erster guter Schritt. Noch viel wichtiger ist es, dass wir jetzt gemeinsam unsere natürlichen Böden retten. Österreich verbraucht jedes Jahr viel zu viel Boden. Daher mach auch du Stattegg zur Bodenschutz-Gemeinde.
09.06.2024
Am Tag vor der EU-Wahl gibt das Klima nochmal einen heftigen Hilferuf ab ... könnte man meinen.
Graz, Deutschfeistritz, Stattegg - überall dasselbe Bild. Umgeknickte Bäume, überlaufende Bäche, Erdreich und Schotter lassen die Straßen verschwinden. Und das alles passiert in wenigen Minuten.
Bis zu 8 cm große Hagelkörner im Raum Leibnitz.
Im Bezirk Leoben stirbt gestern abend ein Baggerfahrer bei Aufräum-Arbeiten in den Fluten ...
Für Klimaforscher ist das keine Überraschung. Mehr als diese Katastrophen voraussagen können sie nicht. Die Richtung der Klimapolitik korrigieren können nur die Menschen, die zur Wahl gehen.
Aber ...
Ohne die GRÜNEN wird es nicht gehen. Sie sind die letzten, die bedingungslos für unser Überleben kämpfen, hoffentlich bald auch mit allen anderen, deren Schuppen noch auf den Augen kleben.
Denn ...
Was bringt eine "mit Hausverstand" florierende Wirtschaft ohne Renaturierung, ohne Verbrenner-Aus, mit mehr Autobahnspuren (A9), wenn uns die Lebensgrundlage unter den Füssen wegschwimmt?
Und ...
Sollte man nicht doch lieber den Dorfplatz nachverdichten bevor man neue Betonkisten auf die grüne Wiese stellt? Allein diese Frage stellen zu müssen erscheint völlig absurd ... Was sagt dazu der "Hausverstand"?
19.10.2024
Was bis vor kurzem noch schwer vorstellbar erschien ist zur Realität geworden. Österreich hat tatsächlich den Fahrplan bezüglich erneuerbarer Energie eingehalten und liegt sogar dem Plan voraus.
Im Vorjahr entsprach die Stromproduktion aus erneuerbaren Energieträgern 92 Prozent des inländischen Stromverbrauchs . Österreich ist damit rascher und näher als erwartet an das Ziel herangekommen, bis 2030 so viel erneuerbaren Strom zu erzeugen, wie insgesamt Strom verbraucht wird.
Das behauptet nicht Werner Kogler oder Leonore Gewessler, sondern die E-Control Vorstände Urbantschitsch und Haber bei der Präsentation des E-Control-Berichts.
Wenn politische Lösungen wirklich funktionieren, dann bedarf es keiner Volksverhetzung und Verschwörungskampagne. Die Fakten sprechen für sich. Leider ist das Geschrei der Wütenden oft zu laut, um diese Fakten zu erkennen.
Bleibt zu hoffen, dass der geschaffte Vorsprung groß genug ist, um das kommende Interregnum zu überstehen ...
14.06.2024
Die Kleine Zeitung titelt mit einem Bild von einem Waldrand, der als "tödliche Gefahr" bezeichnet wird. Eine Mure hatte ein Kind beim Spazieren gehen verschüttet - tot. Der zweite Todesfall in der Steiermark, den das Unwetter vom Wochenende fordert (In Leoben ertrank ein Baggerfahrer bei Überschwemmungen).
Wird hier nicht das Symptom mit der Ursache verwechselt? Seit wann sind Waldränder tödlich?
Klimamaßnahmen mit "Hausverstand", also
und dann sind alle entsetzt.
Ebenfalls in der Kleinen Zeitung finden sich seit Tagen Leserbriefe, die den Rechtsruck bei der EU-Wahl bejammern und entsetzt sind darüber, dass die GRÜNEN so schlecht abgeschnitten haben, was direkt in eine noch schlechtere Klimapolitik führen würde. Wer GRÜN will muss GRÜN wählen!
Der Rechtsruck, der häufig mit Wissenschaftsskepsis einhergeht (Coronaleugner und Rechtsextremismus), treibt auch noch ganz andere Blüten. Die Merkur Versicherung wirbt mit dem Slogan "Ich kann zwischen Schul- oder Alternativmedizin wählen" Wen soll das ansprechen?
Entgegen einer weitläufigen Auffassung ist Alternativmedizin und Komplementärmedizin nicht dasselbe. Komplementär bedeutet "zusätzlich, ergänzend" zur medizinischen Behandlung und kann das Wohlbefinden des Patienten verbessern. Alternativ bedeutet "statt dessen", und das ist hier das Fatale an der Wortwahl. Es gibt keine Alternativmedizin, genauso wenig wie alternative Fakten.
Wenn alternative Methoden wirken würden, wäre es Evidenz basierte Medizin (EbM), die einzige Medizin, die standardisiert und weltweit gleich ist. Es ist egal ob man in Peking, Moskau oder New York im Krankenhaus liegt. Wenn der Blinddarm durchbricht, ein Herzinfarkt zuschlägt, oder ein Bein gebrochen ist. Die Behandlung ist gleich, weil wissenschaftlich belegt (Evidenz basiert).
Werbung für Alternativmedizin suggeriert eine therapeutische Gleichstellung, die es nicht gibt, und ist daher gefährlich. Patienten mit schweren Erkrankungen, die es zuerst alternativ versuchen wollen, verlieren wertvolle Zeit, die ihnen oft fehlt wenn sie zur EbM zurückkehren. So mancher erinnert sich noch an Dr. Hamer*.
Es scheint immer mehr Menschen zu geben, die für solche Angebote zugänglich sind. Genauso wie für Klimapolitik mit "Hausverstand" ... der Rechtsruck verschiebt unser Leben in allen Bereichen und auf allen Ebenen.
Wenn der "Hausverstand" auf kommunaler Ebene die nächste Betonkiste auf die grüne Wiese stellt, wird andernorts wieder ein Waldrand abrutschen ... allerdings ist der Zusammenhang schwer herzustellen.
*Ryke Geerd Hamer (gestorben 2017), deutscher Arzt und Vertreter der Germanischen Neuen Medizin (GNM), wurde "berühmt" mit dem Fall Olivia Pilhar, einem Mädchen mit Wilms-Tumor im Frühstadium. Die Alternativbehandlung mit GNM reduzierte die Heilungschance von 95% auf 10%. Das Mädchen konnte gerettet werden nachdem den Eltern das Sorgerecht entzogen und das Kind einer Evidenz basierten Behandlung zugeführt wurde.
EK, 31.07.2022
Am 28. Juni stellte Sandra Krautwaschl, Landessprecherin und Klubobfrau der Grünen Steiermark, ihr Buch Verschwendungsfreie Zone in Stattegg vor. Die Lesung in Turners Cafe war gut besucht und auch Bürgermeister Andreas Kahr-Walzl und Vizebürgermeister Jürgen Trixl gaben sich die Ehre.
Im Buch beschreibt die Autorin den Versuch mit immer weniger Dingen im täglichen Leben auszukommen und möglichst viele Dinge wieder zu verwerten bzw. den Begriff Nachhaltigkeit ins tägliche Leben einzubauen.
Dabei geht es um Dinge wie Müllvermeidung, oder auch Reisen, wozu Sandra im Anschluss berichtete, dass ihre Tochter mit dem Fliegen aufgehört hat. Die Themen Lebensmittel, Kleidung, Plastik (dazu gibt es bereits ein eigenes Buch: Plastikfreie Zone), sowie Autonutzung und die Erfahrungen mit der eigenen Familie während des Selbstversuchs werden ebenso behandelt.
Ein interessanter Abschnitt im Buch ist der eigenen Oma gewidmet. Was war damals anders und vielleicht sogar besser. Was können wir von dieser Generation heute lernen?
Es wird aber auch festgestellt, dass die und der Einzelne mit seinem täglichen Verhalten allein die Welt nicht retten kann. Die Politik auf allen Ebenen von der Gemeinde bis nach Brüssel muss in die Räder der Industrie greifen und ihnen einen anderen Spin geben, in Richtung Weiniger ist Mehr.
Im Anschluss konnten in einer regen Diskussion persönliche Erfahrungen mit der Autorin ausgetauscht werden. Natürlich bei einer kleinen Jause von Turners Cafe.
21.04.2022
Die Steiermark ist traurige Spitzenreiterin im Bodenverschwenden. Im Schnitt gehen jährlich 12km² Boden verloren – das sind bis zu fünf Fußballfelder an jedem einzelnen Tag.
Die steirische Landesregierung verbaut seit Jahrzehnten sehenden Auges unsere Zukunft: Während bestehende Ortskerne ausbluten, werden in der Steiermark unaufhörlich lebendige Böden zubetoniert. Diese Verschwendungspolitik vernichtet Lebensräume für Tiere und Pflanzen, heizt dem Klima ein, zerstört kostbare Anbauflächen für unsere Nahrung und gefährdet letztendlich unsere Lebensgrundlage Boden.
Die Stattegger Grünen versuchten schon vor knapp einem Jahr (Gemeinderatssitzung 24.6.2021) den Gemeindevorstand zu überzeugen, die Bodenschutzpetition zu unterstützen ... erfolglos.
EK 30.03.2022
Die Informationsveranstaltung im Rahmen der e5 Gemeinde sollte die Bürger:innen darüber informieren welche Alternativen zu einer Öl/Gas/Strom-Heizung aktuell von Bund, Land und Gemeinde gefördert werden und in welchem Ausmaß.
Die Gemeinde wurde vertreten vom Bürgermeister, der die Begrüßung vornahm, von Gemeinderätin und Umweltausschussobfrau Sabine Sill, welche anstelle von Alfred Lässer, der leider verhindert war, die Stattegger Nahwärme vorstellte, und von Gemeinderat und e5-Projekt Mitglied Wolfgang Jilek, der als ausgewiesener Fachmann immer wieder Fragen aus dem zahlreichen, sehr interessierten Publikum beantwortete und die eine oder andere Befürchtung kalmierte.
Den Hauptvortrag hielt DI Alexander Ebner von der Energie Agentur Steiermark, der dort auch schon unter der Leitung von DI Wolfgang Jilek gearbeitet hat. Sämtliches Informationsmaterial, das auch bei der Veranstaltung aufgelegen ist, kann von der Website der Energie Agentur Steiermark heruntergeladen werden. Ebenso kann per Email bezüglich Anfragen, Beratungen, etc. zu DI Alexander Ebner der Kontakt hergestellt werden, oder auch per Telefon: +43 316 269700 35.
Insgesamt wurde sehr klar, aber dennoch kurz und prägnant erklärt wieviel Unterstützung zu welchen Bedingungen für welche Alternativen (Fern/Nahwärme, Pellets, Hackschnitzel, Luft/Erdwärme, etc.) zu erwarten sind. Es gab noch nie so große Fördervolumina und der Andrang ist auch entsprechend hoch. Gleichzeitig liegen die Lieferzeiten für neue Heizungssystem mittlerweile schon im Bereich 6-9 Monate und wohl bald schon bei einem Jahr. Also für den nächsten Winter wird es knapp mir der neuen Anlage.
Welches das beste System ist kann nicht so einfach bestimmt werden, da dies von mehreren Faktoren abhängt, wie Alter des Hauses, Dämmsituation, Nähe zu Nah/Fernwärmeanlagen, etc.
Ebenso schwer ist zu entscheiden welche die ökologischste Alternative ist. Eine Luftwärmepumpe wird bei zu geringen Temperaturen und schlechter Witterung schnell zur Stromheizung, die im internationalen Strommix vielleicht auch Atomstrom verbraucht. Eine Holzbasierte Heizung (Pellets, Hackschnitzel, etc.) verursacht Feinstaub (Nah/Fernwärme weniger als Einfamilienhausanlagen) und verbraucht natürliche Ressourcen, die wir in Österreich nicht haben werden bei einem großangelegten Umstieg auf Holzheizungssysteme. Wir werden also mehr Holz importieren müssen (lt. Prof. Kromp-Kolb sind wir nach China heute schon der weltweit zweitgrößte Holzimporteur) und irgendwo auf der Erde verschwindet der Wald.
Eine Energieberatung als ersten Schritt muss man auf jeden Fall in Betracht ziehen. Ohne diese gibt es auch keine Förderung. Die Beratung kann den richtigen Mix aus Investition in die Dämmung des Hauses (Hülle) und das passende Heizsystem (Fülle) definieren. Zuerst die Hülle, dann die Fülle war der Slogan, den uns DI Alexander Ebner ans Herz gelegt hat.
09.12.2021
Wir kennen sie in Stattegg eher als die Bus-Conny. Seit Jahren läuft sie um eine Busanbindung der Ortsteile Hohenberg, Leber, Kalkleiten in Stattegg in Verbindung mit den Nachbargemeinden bis nach St. Radegund.
Die Bürgermeister von Stattegg, Weinitzen und Radegund haben sie schon kennen gelernt, denn Conny gibt nicht auf (2.700 Unterschriften). Auch in Graz war sie schon bei den Entscheidungsträgern der mittlerweile abgewählten Regierung. Der frische Wind im Rathaus (öffentlicher Verkehr steht wieder ganz oben auf der Agenda von Rot-Grün-Rot) befeuert die Kämpferin erneut.
Den Schulbus hat sie bereits hinauf gebracht in die schwer zu erreichenden Ortsteile von Stattegg (s. grüne Ortszeitung Dezember-Ausgabe). Der Schulbus holt die Kinder wieder am Nachmittag von Andritz ab. Viele Elternfahrten werden dadurch eingespart.
Aber Conny ist nicht nur beim öffentlichen Verkehr kompromisslos. Ihr Einfamilienhaus, das sie viel Schweiß und Nerven gekostet hat, ist ein wunderschönes Holzhaus im Wald. Grüner geht's wohl nicht.
Ausgezeichnet wurde dieses Herzeige-Projekt der Stattegger Powerfrau mit dem Holzbaupreis 2021. Die lokalen Medien von Kleine Zeitung über Woche bis BezirksREVUE, sowie Schöner Wohnen haben in mehrseitigen Artikeln ausführlich berichtet.
Bravo Conny!
Bilder: Holzbaupreis Steiermark 2021
Sabine Sill, 22.10.2021
Mit Unterstützung durch den Bike Club und dem Repaircafe wurde am Dorfplatz beim neuen TIM Standort ein Herbst- Check für Fahrräder veranstaltet und kleine Reparaturen durchgeführt.
Viel Interesse erntete auch die Präsentation origineller Liegeräder des Liegeradvereins, wo man sich nicht nur über die Besonderheiten unterhalten konnte sondern auch die eine oder andere Probefahrt unternommen wurde.
Sportlichen Spielspaß gab es für die Kinder, die mit eigener Kraft auf einem Liegerad die Windmaschine bedienten.
Am Stand der „radlobby“ gab es viele Informationen rund ums Rad mit Karten, Broschüren, aber auch nützlichen Alltagshelfern für das Rad.
29.09.2021
Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche hat Stattegg am 22. September eine Wettfahrt veranstaltet (unter Einhaltung der StVO).
Unter den Teilnehmer•innen auch der Bürgermeister und einige Gemeinderät•innen.
Wer schafft es als Erste(r) vom Dorfplatz auf den Grazer Hauptplatz? Verschiedenste Verkehrsmittel sind gegeneinander angetreten (Rad, Moped, Auto, Bus/Bim, ...).
Die Antwort war eindeutig: Niemand konnte den Sieg von Fritz Frühwirth mit seiner weithin bekannten Zigarre (Liegerad) gefährden.
Das Ergebnis im Detail:
Alle waren begeistert und der Bürgermeister meinte: "Wie man anhand des Ergebnisses der Verkehrsmittelvergleichsfahrt gesehen hat, ist das Fahrrad eine schnelle Alternative zum Auto für den Weg von Stattegg nach Graz. Umso wichtiger wäre daher eine Fortsetzung des Radweges auf der Stattegger Straße ab Oberandritz nach Stattegg. Dadurch würde die Fahrt mit dem Fahrrad nicht nur schnell, sondern auch sicherer werden. Der Anteil der Radfahrer könnte durch die Weiterführung des Radweges sicherlich noch erhöht werden."
Die Grünen werden den Bürgermeister beim Radweg-Projekt unterstützen wo sie können.
15.08.2021
Stattegg hat das einzigartige Glück, dass die Hochwasserfrage für das Gemeindegebiet durch eine wissenschaftliche Untersuchung geklärt wurde. DI Erik Hoyer hat im Jahr 2017 eine Masterarbeit zum Thema "Hochwasserschutz in Stattegg" vorgelegt und damit sein Studium Geotechnical and Hydraulic Engineering an der TU Graz abgeschlossen. In dieser Arbeit wird jeder Graben und jede Furche, die bei Regen Wasser führen kann, im Gemeindegebiet berücksichtigt. Entsprechend detailliert sind auch die Ergebnisse. Die Arbeit wird unten als Download zur 'Verfügung gestellt.
Beim letzten Starkregen am 30.07. haben sich in Andritz noch nie gesehene Szenarien abgespielt. Strassen verwandelten sich in Bäche und führten Geröll mit sich, das tagelang wieder beseitigt werden musste. Noch nie hatte es in Andritz in so kurzer Zeit so viel Niederschlag gegeben.
Es erhebt sich die Frage: Wie konnte das passieren wenn doch zwei große Rückhaltebecken für Andritz in Stattegg gebaut wurden? Sind die Staueinstellungen nicht mehr zeitgemäß? Sind die Becken unterdimensioniert?
DI Hoyer erklärt, dass die beiden Rückhaltebecken Höllbach und Andritzbach zwar ursprünglich für 100-jährliche Hochwasser geplant waren, aber letztlich für 150-jährliche Hochwasser dimensioniert und gebaut wurden. Die Durchlaufmengen sind genau auf das für den Andritzbach maximal verkraftbare Maß ausgelegt, daher ist Stattegg am 30.07. auch nicht untergegangen. Die Wassermassen, die Andritz versenkten kamen von weiter unten, wo es noch viele Möglichkeiten des seitlichen Zulaufs für den Andritzbach gibt (z.B. Nistlgraben, Frauenloch).
Der Falkenwegbach beispielsweise existiert gar nicht, außer es kommt zu einem Starkregen. Dann verwandelt sich der Weg in einen Bach, der direkt in das Therapiezentrum Andritz hineinstürzt, inklusive Schotter und Geröll.
Auch der Gabriachbach ist ein wichtiger Zubringer für den Andritzbach. Dieser hat auch eine Stauvorrichtung, allerdings war sie diesmal überfordert. Der Pegelstand, der auf der Katastrophenschutzseite der Stadt Graz eingesehen werden kann, zeigte Alarmstufe Rot, also die Stauvorrichtung ist überlastet.
Die Pegelstände der Rückhaltebecken Höllbach und Andritzbach zeigten nichts dergleichen. Das Andritzbachbecken "reagierte" gar nicht (Durchlassmenge 10,5 m³/s) und das Höllbachbecken zeigte einen Pegelanstieg von 2m (Durchlassmenge 0,4 m³/s). Laut DI Hoyer kann das Höllbachbecken bis zu einer Höhe von 8-9m aufstauen.
Laut Wetterstation von Hr. Jarz kam am 30.7. innerhalb von 4 Stunden 55 l/m² in Stattegg Hub herunter. In Andritz waren es 172 l/m² innerhalb von 4 bis 6 Stunden, was einem 300-jährlichen Starkregenereignis entspricht.
Vor allem das Höllbachbecken dämpft die Wassermengen auch schon bei geringen Regenereignissen und schützt damit nicht nur Andritz sondern auch das Stattegger Gemeindegebiet im Einflussbereich das Andritzbach.
Dennoch verursacht der Regen auch in Stattegg immer wieder unangenehme Situationen. Auch diesmal war die Kanalisation überfordert und das Abwasser sprudelte in Mühl munter aus dem Deckel inklusive Toilettenpapier.
Das Kanalnetz ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Auch in der Arbeit Hoyer wird darauf hingewiesen, dass noch nicht alle Risse und Löcher repariert oder wenigstens gefunden wurden. Bei Regen fließen über diese Öffnungen ungeplante Zusatzwässer ins Kanalsystem, die nach Übergabe in die Kanalisation Graz von der Gemeinde bezahlt werden müssen. Im Jahr 2014 wurden die Stattegger Haushalte über die öffentliche Leitung mit 115.000 m³ Trinkwasser versorgt, allerdings wurden über das Kanalnetz an die Holding Graz 170.000 m³ Abwasser übergeben. Der Überschuss sind Oberflächenwässer, die ins Kanalnetz gelangen anstatt über Bäche abgeführt zu werden oder zu versickern. Im Jahr 2014 bedeutete dies Mehrkosten von € 58.850,- (€ 1,07/m³).
Stattegg ist also vorbereitet auf den nächsten Starkregen, nur sein Kanalnetz ist es nicht.
11.07.2021
DerStandard, 11.07.2021
Der bekannte ORF-Moderator und Buchautor Tarek Leitner hat sich heute als Gastkommentator im Standard zum Thema Versiegelung des Landes zu Wort gemeldet. Ist unsere Landschaft wirklich bald weg?
Haben wir tatsächlich noch die Zeit Entscheidungen und Gemeinderatsbeschlüsse aufzuschieben? Das Präfix "Dringlichkeit" des Antrags zur Bodenpetition von Sabine Sill in der Gemeinderatssitzung vom 24.06. hatte wohl noch nie mehr reale Bedeutung.
Was hindert die anderen Fraktionen im Gemeinderat sich klar für unsere Landschaft zu deklarieren?
Ist Tarek Leitner auch nur einer dieser Alarmisten und Hysteriker?
In seinen Büchern "Mut zur Schönheit – Streitschrift gegen die Verschandelung Österreichs" (2012) und "Wo leben wir denn?" (2015) diskutiert er das worauf die Österreicher am meisten stolz sind: Unsere schöne Landschaft
08.07.2021
Dass der Bodenschutz von überparteilichem Interesse ist, haben manche Gemeinden bereits verstanden. So unterstützen die Gemeinden
die Bodenschutzpetition per Gemeinderatsbeschluss.
Stattegg hat diese Möglichkeit im letzten Gemeinderat leider versäumt. Warum, darüber wurde bereits berichtet.
01.07.2021
Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb sagt im Kleine Zeitung Interview:
"Zumindest können wir nicht mehr sagen: Das ist eh weit weg, ..."
29.06.2021
25.06.2021