Klima+Pumptrack

In Stattegg geht alles, auch Politik ohne Parteien?

EK 26.03.2023

Die Gemeinderatssitzung vom 23.03. war schnell erledigt aber deswegen nicht faden Inhalts. Eine Konsequenz unserer Zeit war der Beschluss der Mobilitätsförderungen: Der GR beschließt eine Förderung von € 103,- wodurch das Kli­ma­Ticket Stei­er­mark für Stattegger:innen nur € 365,- kostet (€ 3,- günstiger als für Grazer). 

 

Ein anderes schon sehr lange diskutiertes Projekt hat nun auch seinen Segen bekommen (nicht einstimmig), der Pumptrack. Eine Herzensangelegenheit des Bikeclubs GIANT, der bei der letztjährigen Bürgerversammlung seine jüngsten Mitglieder mit Transparent aufmarschieren ließ, um zum Thema Dorfkernerweiterung den Pumptrack vorzuschlagen. Hat funktioniert ... Die Gemeinde steuert nicht nur den Grund bei sondern auch € 38.000,-. Damit könnte man 370 Klimatickets fördern oder gleich 81 Klimatickets kaufen. Was der Pumptrack versiegelt wird von der Straße abgeschremmt (und kompostiert?). Jeder soll bekommen was er braucht.

 

Andererseits liegt gerade der Trainingsplatz des Fußballvereins brach weil man sich nicht rechtzeitig auf die Finanzierung der dringend notwendigen Sanierung desselben einigen konnte. Die Renovierung wurde irgendwann nach ergebnislosen Diskussionen mit der Gemeinde einfach beauftragt (zu spät? von wem?). Die nächste Saison ist auf jeden Fall da, leider "zu früh" für die Wachstumsgeschwindigkeit von Gras und Nachwuchs, der nun auf Asphalt trainiert. 12(!) Mannschaften (U7 bis KM) warten auf das Grün ... doch nicht für jeden was er braucht?

 

Auch die allgemeine politische Lage wurde am Rand der Sitzung kurz andiskutiert, und natürlich schwebte Niederösterreich über allem ... Nachdem eine Ex-Ministerin der ÖVP die Partei aus Protest verlassen hat und auch andere Mitglieder der größeren Regierungspartei dieselbe Konsequenz gezogen haben, kam ein interessanter Vorschlag auf: Sollten Gemeinderäte parteifrei sein? Also aus ihrer Partei austreten um unabhängige Kommunalpolitik machen zu können?

 

Landes-und Bundespolitik mit Gemeindepolitik in Verbindung zu bringen ist ein unausgesprochenes Tabu: "das hat nix mit kommunalen Problemen zu tun ..." heißt es dann. Wirklich nicht? Klima, Energie, Mobilität wird auch auf kommunaler Ebene entschieden. Parteipolitik hat hier keinen Einfluss? 

Ein bisschen versiegeln in Stattegg geht uns nicht leichter von der Hand wenn der Landeshauptmann die Südautobahn dreispurig ausbauen will und der Bundeskanzler in seiner "Zukunftsrede" den Klimawandel verharmlost?

 

Aber sonst ist alles in bester Ordnung im lebenswerten und liebenswerten Stattegg. Wir freuen uns auf den Ostermarkt!


Realität überholt Satire

WKO klärt Unternehmen über "unorthodoxe" Lösungen bei Geschäften mit Russland auf

EK 10.03.2023

Deckblatt der ursprünglichen Publikation der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
Deckblatt der ursprünglichen Publikation der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

Gestern hat uns Florian Scheuba (Kabarettist, Autor, Schauspieler) in seiner wöchentlichen Kolumne im DerStandard einen Einblick in das Geschäftsverständnis der Österreichischen Wirtschaftskammer vermittelt. Er zitiert dort aus einer Broschüre der WKO mit dem Titel "RUSSLAND LOS GEHT‘S".

 

Das Bild rechts zeigt das Deckblatt der ursprünglichen Broschüre, die kurz nach Erscheinen der Scheuba-Kolumne deutlich gekürzt wurde, und einen neuen Titel erhielt ("RUSSLAND").

 

Die (ursprüngliche) Broschüre erklärt detailliert wie man Geschäftskontakte informell aufbaut, welche kulturellen Gepflogenheiten zu berücksichtigen sind, welche Themen man besser nicht ansprechen sollte (z.B. Ukrainekrieg), und die Tatsache: "... niedrige Gehälter einfacher Beamter begünstigen Problemsituationen, die zu unorthodoxen Vorgehensweisen führen können."

 

Ein Jahr Krieg und der WKO fällt dazu das ein? 

Das korrigierte Dokument verbreitet wesentlich weniger Goldgräberstimmung, aber kommt thematisch dennoch ganz klar zur Unzeit!

 

Wenn das der Eindruck ist, den unsere Wirtschaft  auch international vermittelt, dann waren wir wirklich nie das östlichste Land des Westens ...


Stattegg in der Klimaschutz-Modellregion

Bürgerbeteiligung unbedingt erwünscht

EK 02.03.2023

GRin Sabine Sill (3.v.r.) und Bgm Andreas Kahr-Walzl (2.v.r.) mit den Vertretern der übrigen Gemeinden des Schöckllands (Foto meinbezirk.at)
GRin Sabine Sill (3.v.r.) und Bgm Andreas Kahr-Walzl (2.v.r.) mit den Vertretern der übrigen Gemeinden des Schöckllands (Foto meinbezirk.at)

Stattegg und seine Nachbargemeinden Kumberg, St. Radegund, Weinitzen und Eggersdorf bilden die Klimaschutz-Modellregion Schöcklland (2023-2025).

 

Das  Förderprogramm „Klima- und Energie-Modellregionen“ sowie der Klima- und  Energiefonds unterstützen die Umsetzung von Projekten zur Energiewende (raus aus Fossil, weniger Energieverbrauch) sowie Schonung von Klima und Umwelt in den Bereichen Bauen, Mobilität und Landwirtschaft.

 

Ein wichtiger Punkt im Projekt ist die Bürger:innenbeteiligung. Die Gemeinden würden gerne wissen wo die Schwerpunkte ihrer Bürger:innen liegen: Hausdämmung, Ölkesseltausch, Mehr Radwege, Photovoltaik, Reparieren, Abfallvermeidung, ... auch der Flixbus könnte Thema sein.

 

Dafür wurde ein online Fragebogen eingerichtet, von dem sich die Gemeinderät:innen wünschen würden, dass er rege genutzt wird.

 

Alle Interessierten können natürlich auch ihre Ideen, Wünsche, Projektvorschläge bei ihrer Gemeinde formlos deponieren. In Stattegg z.B. könnte dafür HORST genutzt werden, email genügt (auch Briefpost oder Telefon ist möglich). Je grösser die Beteiligung desto eher wird auch etwas passieren ...

  

Es wird noch ein Projektleiter gesucht. Interessierte wenden sich bitte an ihre Gemeinde (Ausschreibungsdetails).


Die TU Wien war in Stattegg

Raumplanungskonzepte ohne Grenzen

EK 02.02.2023

29 Studierende der TU Wien haben im Zuge ihres Studiums die Region Andritz - Stattegg unter die Lupe genommen.

Sechs Gruppen haben am 1. Februar im Stattegger Gemeindeamt eigene Konzepte präsentiert wie man den Raum Andritz - Stattegg weiterentwickeln könnte im Bereich Mobilität, Nachhaltigkeit, Gesellschaft, Beteiligung, Tourismus, Klima, und und und.

 

Die Vorschläge waren durchwegs sehr spannend in die vorhandenen Gegebenheiten eingebettet und dann doch wieder überraschend neu durch die Außen-Perspektive dieser jungen Menschen aus der Hauptstadt. Teilweise war es auch ernüchternd wie hässlich manche Bereiche, die wir gut kennen aber gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, auf den Bestandsfotos erscheinen.

 

Es ging um Radwege, Erreichbarkeit zu Fuß, neue Buslinien, einen Bildungscampus, einen Kreisverkehr in Oberandritz, mehr Grünflächen, weniger Parkplätze (zumindest oberirdisch), und vieles mehr.

 

Die Publikumsreaktionen waren zur Überraschung der Vortragenden ausschließlich positiv. Die Zuhörer:innen haben sich bei den Vortragenden bedankt für die vielen interessanten, schönen Vorschläge. Die Studenten selbst waren sichtlich überrascht, da sie mit deutlich mehr Kritik gerechnet hätten, wie sie es von ähnlichen Veranstaltungen schon gewohnt waren. Denn der Hauptzankapfel ist meist die Reduktion der Autoabstellplätze ... Für die Stattegger:innen und Andritzer:innen scheint diese Frage schon gegessen zu sein.

 

Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung. Man hat es dem Gesicht des Bürgermeisters angesehen ...

 

Näheres zu den einzelnen Projekten finden sie ab März unter:

http://p2.iemar.tuwien.ac.at/  


KlimaTicket für Alle

Grüne schenken der Gemeinde ein Ticket

04.12.2022

Die Grünen Stattegg haben das übertragbare KlimaTicket Steiermark für alle Bürgerinnen und Bürger in Stattegg gekauft. 

 

Das KlimaTicket Steiermark ist eine Jahreskarte für die ganze Steiermark.

Es gilt für alle Züge (S-Bahn, Fernverkehr), Busse und Straßenbahnen im gesamten Verkehrsverbund Steiermark und auch in den Tariferweiterungsbereichen nach Radstadt (S), Tamsweg (S), Szentgotthárd (HU), Reichenfels (K) und Oberwart (B); nicht jedoch im Korridor (Linien 311/321) von Schäffernsteg nach Wien.

(s. Verbundlinie)

 

Dieses Vorweihnachtsgeschenk an die Stattegger Bürger:innen steht jedem und jeder Stattegger:in zur Verfügung. Bei Interesse und Bedarf bitte an die Grüne Gemeinderätin Sabine Sill wenden: 

Email: sabine.sill@gruene.at

Tel: 0699 1735 5995

 


Wissenschaft in Brillanz

Martin Moder im Stattegger Mikrokosmos

EK, 21.10.2022

Außergewöhnlich, interessant, lustig, frisch von der Leber weg wären mögliche Beschreibungen für den Vortrag von Martin Moder im Stattegger Lässerhof.

 

In verständlicher Sprache, oft mit sehr persönlichem Bezug, erzählte er von Viren und ihrem Tun in unserem Körper, von Impfungen und ihren Leistungen für unsere Gesundheit, von Menschen und ihren Ängsten, ihren Verschwörungstheorien, aber auch von ihrer Ignoranz

Hoch interessant stellte er die Innensicht des Wissenschaftlers zum Ereignis Pandemie dar. Wie beforscht man so ein Phänomen und wie plant man eine Impfstudie? Warum muss eine Studie so viele Menschen untersuchen? Wieso braucht Wissenschaft viele Daten für immer bessere Erklärungsmodelle? Und warum interessiert das in Österreich fast niemand?

 

Viele Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet (Warum können wir manche Krankheiten durch Impfen ausrotten und andere nicht? Sollen sich Schwangere impfen lassen? Wann soll man auffrischen?) und manche Fragen nicht (Wie oft werden wir uns in Zukunft impfen lassen müssen?), weil wir dazu (noch) zu wenig wissen. 

 

Martin Moder zeigte uns einen kleinen Ausschnitt seines brillanten Könnens als Wissenschaftskommunikator und Mitglied der mehrfach ausgezeichneten Science Busters. Ein Kunststück Wissenschaft auf so hohem Niveau herunterzubrechen auf eine Sprache, die jeder versteht. Vielen Dank nochmal!

Viele wichtige Themen bearbeitet er auch in seinem Youtube-Kanal MEGA (Make Europa Gscheit Again).  

 

Deutlich geringer fällt die Euphorie aus wenn man einen Blick in die Publikumskulisse riskierte. Nur wenige hatten sich in den großen Lässerhof verirrt, der bereits für Omar Sasam am nächsten Abend (über)bestuhlt war (Veranstaltung des Stattegger Kulturvereins).

Der Gemeindevorstand als Veranstalter hatte es auch nicht geschafft jemanden zu organisieren, der den herausragenden Mann auf der Bühne offiziell begrüßt, für sein Kommen dankt und ein paar einleitende Worte spricht. Kein Bürgermeister, kein Vizebürgermeister, kein Vertreter für verhinderte Gemeindespitzen, die sonst nie eine Gelegenheit auslassen jedem Huber mit der Tuba die Hand zu schütteln und stundenlang am Wahltag jeden Wähler noch im Wahllokal persönlich zu begrüßen.

 

Die Bewerbung der Veranstaltung war, möglicherweise aus Angst vor einem zu großen Ansturm, eher verhalten. 

Die Veranstaltung wie auch alle Bewerbungen wurden aus der kommunalen Impfkampagne bezahlt. Auf Plakate hatte  man verzichtet. Plakate, die auch Menschen außerhalb von Stattegg erreichen hätten können. 

Kein Euro an Kosten für die Gemeinde, die einen Teil des Geldes schon im Frühjahr in Würstel und Bier umzusetzen wusste. Ein Verwendungszweck, der uns offensichtlich näher liegt. 

Moder leitete selbst ein mit einem schlichten: "Hallo!" Das "ist da jemand" hat er uns erspart.

  

Insgesamt war die Veranstaltung wohl ein Schaubild der Wissenschaftssituation (und Pandemie im Besonderen) in Österreich, konzentriert auf den Mikrokosmos Stattegg. Österreich ist Europameister in Wissenschaftsignoranz und -Skepsis. Aber genau das ist die Hauptmotivation für Martin Moder, wie er uns berichtete, für das was er und seine Kollegen tun. Es ist wohl kein Zufall, dass das geniale Projekt Science Busters in Österreich erfunden wurde, denn das Licht der Aufklärung leuchtet am hellsten wo die Nacht am schwärzesten ist.

 


Nummer 1 in der Steiermark

Stattegg wählt Alexander van der Bellen mit 68,24%

EK, 09.10.2022

Im ersten Wahlgang eine klare Entscheidung erzielen. Das war das Ziel vom Bundespräsidenten. Und er hat es geschafft. Alexander van der Bellen gewinnt die Wahl ganz klar mit 56%. Auch Stattegg hat sein Scherflein dazu beigetragen und das beste Ergebnis der Steiermark abgeliefert: 68,24% für Alexander van der Bellen.

 

Damit ist auch für die weiteren Jahre sicher gestellt, dass an der Staatsspitze mit Besonnenheit, Ruhe und Zuverlässigkeit gearbeitet wird. Die einzige Alternative, nicht nur in Zeiten wie diesen.



 

Informationen zur Ukraine-Hilfe  

(Sachspenden, Geldspenden, Termine, Sammelstellen, etc.)




Klimaticket

Mit 468 Euro im Jahr kommst du öffentlich durch die ganze Steiermark, um € 1.095 sogar durch ganz Österreich.

Sandra Krautwaschl & Leonore Gewessler
Sandra Krautwaschl & Leonore Gewessler

Redaktionelle Abkürzungen:

EK: Erich Kvas

FF: Friedrich Frühwirth

PR: Philipp Rotman